Schon das Anmeldebild zur Tagung ließ aufhorchen: Sieben kleine Würfel, wie aus einem Scrabble-Spiel. Sechs davon ergeben das Wort „change“ – Veränderung. Verändert man jedoch nur einen Buchstaben, entsteht daraus „chance“ – Chance. Und genau darum ging es am 5. April 2025 in Celle: Wie aus Veränderung eine Chance werden kann. Die Teilnehmenden blickten dabei nicht nur symbolisch, sondern auch ganz real auf dieselben sieben Würfel – diesmal in großem Format auf der Bühne – und setzten sich intensiv mit den anstehenden Veränderungsprozessen im Landesverband und im Bund auseinander.
Ein geistlicher Auftakt mit Tiefgang
Zum Einstieg predigte Pastor Christoph Stiba, Generalsekretär des Bundes, unter dem Titel „Segen bewegt“. Im Zentrum stand die Geschichte von Nehemia, der sich der Herausforderung stellte, die zerstörten Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Christoph Stiba erinnerte daran, wie aktuell biblische Geschichten auch heute noch sein können. Nehemia erlebte Gottes Segen, ließ sich davon inspirieren, entwickelte eine Vision – und handelte. Dabei wich er nicht der Realität aus, sondern stellte sich ihr mutig. Auch wir, so Stiba, sind eingeladen, uns an Gottes Segen in unserem Leben und Gemeindekontext zu erinnern, unsere Situation ehrlich anzunehmen – und dann loszugehen. Selbst wenn das bedeutet, gewohnte Komfortzonen zu verlassen: „Raus aus dem Gemeindehaus – hin zu den Menschen.“
Projekt „Unser Bund 2025“: Veränderungen konkret
Im zweiten großen Block der Tagung ging es um das Projekt „Unser Bund 2025“. In einem rund 24-minütigen Video, das online auf der Projektseite und bei YouTube verfügbar ist, wurden die 115 Delegierten auf den aktuellen Stand gebracht. Die bedeutendste Neuerung: die Neustrukturierung des Bundesgebiets in 25 Regionen. Für den Landesverband NOSA bedeutet das einen Wechsel von derzeit fünf auf künftig vier Regionen:
- Sachsen-Anhalt
- Ost-Niedersachsen (Region Ost)
- Mitte- und Südniedersachsen (Region Mitte und Süd)
- Ostwestfalen-Münsterland(ehemalige Region West gemeinsam mit dem Münsterland aus NRW)
Im Anschluss bildeten die Delegierten Arbeitsgruppen in diesen neuen Regionen, um über Perspektiven und Herausforderungen vor Ort zu diskutieren. Bei der Vorstellung der Ergebnisse im Plenum wurde deutlich: Auch wenn noch viele Fragen offen sind, war ein echter Aufbruch spürbar. In einigen Regionen haben sich bereits vorläufige Leitungsteams gebildet, um den Prozess weiter mitzugestalten.
Breite Themenpalette und lebendige Vielfalt
Natürlich standen auch weitere Punkte auf der Tagesordnung. So wurde unter anderem Braunschweig Connect, eine neue Gemeinde, vorgestellt und zur Aufnahme in den Bund empfohlen. Es gab personelle Veränderungen im Pastorendienst – mit Verabschiedungen, Neuanstellungen und Wechseln.
Das GJW (Gemeindejugendwerk) berichtete von aktuellen und geplanten Projekten. Aktuell arbeiten dort vier Hauptamtliche (teilweise in Teilzeit): Benedikt Elsner, Jessica Rosiak, Linnea Taeschner und Bjerke Gfrörer.
Auch die Arbeit des Diakoniewerks Kirchröder Turm, der Suchtarbeit von Neues Land e. V. sowie der Geistlichen Gemeindeerneuerung wurde vorgestellt – eindrucksvolle Beispiele für die Vielfalt an Initiativen, Kooperationen und Engagement im Landesverband.
Finanzen und Ausblick
Zum Ende der Tagung rückten die Finanzen in den Fokus. Die Jahresrechnung 2024 wurde präsentiert und der Haushalt für 2025 beschlossen. Besonders erfreulich: Das Jahr 2024 wurde mit einem Überschuss von 41.274,45 € abgeschlossen, der nun der Rücklage zugeführt wird.
Dank und Ausblick
Ein besonderer Dank gilt der Gemeinde in Celle, die mit offenen Türen, herzlicher Gastfreundschaft und leckerem Essen den Tag möglich gemacht hat.
Und wer genau hinschaute, spürte es zwischen den Zeilen: Diese Tagung könnte eine der letzten ihrer Art gewesen sein. Wenn sich der Veränderungsprozess wie geplant entwickelt, könnte der Landesverbandsrat 2027 der letzte sein. Ein Gedanke, der einerseits wehmütig stimmt – und zugleich dazu einlädt, mutig nach vorn zu blicken. Veränderung gestalten – eben ganz im Sinne der sieben Würfel.
Bericht: Aleksej Heinz, Lübbecke
Fotos: Bernhard Eickmann, Herford
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