An diesem Sonntag wollten wir nämlich den Abschluss der Allianzgebetswoche mit Michael Diener, Vorsitzender der Evangelischen Allianz Deutschlands, in den weltbekannten Stiftungen
des halleschen Pietisten August Herrmann Francke miterleben und mitgestalten
- u.a. auch mit unserem Gemischten Chor. Wir freuen uns sehr, dass es diesen Chor trotz großer Nachwuchsprobleme noch gibt. Er ist mittlerweile fast ein "Alleinstellungs-merkmal" der Gemeinden von Sachsen-Anhalt. Aus der Verkündigung von Michael Diener wurde vie-len erneut persönlich wichtig und blieb im Ge-dächtnis haften: "Das Evangelium, welches die Menschen häufig lesen, ist mein und dein Leben!"
An den nachfolgenden Sonntagen gab es dann in unserer Friedenskirche wieder ein "Herz-lich Willkommen in der Baptisten-Gemeinde Hal-le(Saale)" - so lautete auch der Titel einer Gemeinde-Broschüre zur Vorstellung neuer Gemeindemitglieder. 18 neue Geschwister konnten wir nach Überweisung aus anderen Gemeinden oder durch Taufe bei uns herzlich begrüßen. Die Neuen stell-ten sich mit Namen und Foto vor und gaben uns mit der Beantwortung von gleichen Fragen für alle 18 einen Einblick in ihr (Glaubens-)Leben. Diese Fragen in Deutsch und Farsi lauteten: Was hast du gearbeitet? Welche Ausbildung oder welches Stu-dium machst du? Was machst du gern in der Frei-zeit? Wie hat sich dein Leben verändert, als du Je-sus kennengelernt hast? Was ist für dich besonders wichtig an Gemeinde? Was wünscht du dir für dein Leben in der nächsten Zeit?
Wir sind mittlerweile eine "bunte" Gemein-de, in deren Leitung eine Farsi-sprechende Glaubensschwester gewählt wurde. Das erleichtert die Kommunikation der deutschen Geschwister auch mit den 18 neuen Mitglieder sehr, weil diese Schwester mit ausländischen Wurzeln bereits ein sehr gutes Deutsch spricht! Am Ostersonntag durfte unsere Gemeinde nach einem gemeinsamen Osterfrühstück einen Taufgottesdienst mit Abendmahl feiern. Besonders bewegend war die Taufe eines 73-jährigen Mannes, der uns mit seinem Taufzeug-nis eindrücklich geschildert hatte, wie Gott einen bekennenden Atheisten in einen gläubigen Christen verwandeln kann.
Der Mann, unser jetziger Glaubensbruder, war im Bewusstsein einer materialistischen Welt-anschauung erzogen worden, wurde freiwillig Mit-glied der SED in Übereinstimmung mit den Idealen des Sozialismus und war stolz auf seine berufliche Tätigkeit, wo er sich mit seiner ganzen Kraft in lei-tender Position für die Verbesserung der Wohnbedingungen der Menschen im damaligen Bezirk Halle einsetzte. Eine Begegnung mit Kirche und Chris-tentum gab es für ihn und seine Familie alljährlich nur am Heiligen Abend und im Urlaub bei Besuchen von Kirchenbauwerken. Zum Nachdenken über den eigentlichen Sinn des Lebens und zu völ-lig neuen Erkenntnissen kam er durch einen Schicksalsschlag: Seine Frau erlag einem schweren Leiden. Der Mann hatte da schon jeden Tag gebe-tet und die ersten Schritte zu Gott gemacht. Über einen kirchlichen Seelsorger fand er dann in unsere Gemeinde. Durch einen langwierigen Lern- und Erkenntnisweg hat dieser Mann zum Glauben an Gott gefunden, Vergebung seiner Sünden erfahren und möchte in der Liebe zu Gott und den Menschen Erfüllung und ewigen Frieden finden. Der Os-ter-Täufling will mit Hilfe und Kraft unserer Ge-meinde seinen Glaubensweg zuversichtlich weiter beschreiten - Halleluja!
Eine große Hilfe auf diesem (Glaubens-)Weg waren dem Täufling die Sonntagspredigten unseres Pas-tors, die er als USB-Stick mit nach Hause nehmen konnte - dieses Angebot hält die Gemeinde jeden Sonntag für Interessierte bereit!
Zum Reformationsjubiläum luden wir am 26. Mai im Rahmen vom "Band der Kirchen in Eisleben, Halle und Merseburg" in unsere Gemeinde ein. Hierbei war die Bundes-Ausstellung "Reformation - Da geht was!" zu sehen. Die Einführung von festen Sprechzeiten des Pastors immer dienstags hat sich bewährt. Wer ein Anliegen oder eine Frage hat, oder einfach beten oder reden möchte, ist herzlich
eingeladen. Unser Gemeindepastor hatte in der zweiten Jahreshälfte ein Taufseminar angeboten. Die "Früchte" dieser Arbeit werden Anfang 2018 "zu ernten" sein - Halleluja! Als "Gemeinde auf dem Weg" haben wir, angeregt durch die Gemein-deleitung, an zwei Pinnwänden viele Antworten und Ideen zu den folgenden Fragen gesammelt: Was kannst Du dazu beitragen, dass a) Mitarbeit mehr geschätzt wird, b) wir einen gesunden Um-gang mit Mehrfachdiensten (bei einer Person) finden, c) hilfreiche Rückmeldungen gegeben und an-genommen werden und d) über all dem mehr Lei-denschaft für unseren Gott entsteht? Aus der Be-schäftigung mit diesen Fragen ergaben sich viele Anregungen aus unserer Mitte, zu deren Umset-zung jede und jeder Gutes beitragen kann - dann sind wir auf einem segensreichen Weg in der Ge-meinde Halle an der Saale!
Im Schaukasten, dem Straßen-Schaufenster unserer Gemeinde, wird jetzt regelmäßig wieder zum Gottesdienst am Sonntag 10:00 Uhr mit Kin-der-Gottesdienst , anschließend: Kirchen-Café eingeladen!
I. Kautz & A. Kuhlmann