Das letzte Jahr war für uns in Löhne herausfordernd und ermutigend zugleich.
Anfang 2019 haben wir einen fast komplett neuen Leitungskreis gewählt. Wir waren motiviert und entschlossen, Dinge vorwärts zu bringen und damit auch bereit, persönliche Differenzen in den Hintergrund zu stellen. Doch dann merkten wir, dass unsere unterschiedlichen Erkenntnisse z.B. in der Frage nach Frauen im Ältestenamt uns schnell einen Strich durch die Rechnung machten und eine Menge Wind aus den Segeln nahmen. Das hat zu sehr herausfordernden Momenten im Leitungskreis geführt. Wir wollen die Ältestenfrage – und sei es mit einem Kompromiss auf Zeit – in diesem Jahr 2020 gemeinsam miteinander lösen. In der Leitungsklausur Anfang 2020 haben wir für die gemeinsame Weiterarbeit von Gott die Weichen gestellt bekommen.
Wir waren am Ende unserer Ideen, unsere Unterschiede erschienen zu groß, als dass wir hätten weitermachen können. Doch Gott schenkte uns den Willen und eine Idee, wie es weitergehen kann. In Zukunft investieren wir noch mehr in gemeinsames Gebet und Gemeinschaft. Gemeinsame Abende haben wir uns festgelegt, an denen es uns vor allem ums Gebet und die Arbeit an der Bibel zu zentralen Inhalten und Werten geht. Besonders da, wo wir unterschiedliche Erkenntnisse haben, wollen wir intensiv miteinander arbeiten und beten. Mit einem Ziel: die Gemeinde zu erbauen, Gott die Ehre zu geben und das Evangelium mit Wort und Tat zu den Menschen in unserer Stadt zu tragen.
Als besondere Highlights können wir in diesem Jahr die Lego-Bautage, den Bahnhofs- Gottesdienst und unsere Aktion 50 Stunden Bibellesen nennen. Die Lego-Bautage haben wir in einer gut gefüllten Einsatzwoche mit Bibelschülern aus Brake veranstaltet. U.a. gab es ein Männer-Event, eine Schulung mit der Zeitung und sogar eine Stadt-Umfrage zum Glauben an Jesus Christus, die von der Neuen Westfälischen Zeitung aufgenommen und abgedruckt wurde.
Zum Frühlingsfest waren wir wieder mit einem Gottesdienst im Bahnhof. 2019 zum Thema „Stimmt die Richtung“. Wie schon in den letzten Jahren sprengte der Besuch unsere Erwartungen weit. Als Gast hatten wir einen Mitarbeiter von RailHopeDeutschland (dem ehemaligen CVDE), der uns die Vernetzung christlicher Eisenbahner vorstellte. Auch unser Stand in der Fußgängerzone war gut frequentiert, es gab Gespräche und Begegnungen bei Kaffee und Waffeln.
Mitte des Jahres, in sengender Juni-Hitze, war die Event-Kirche unseres Landesverbandes bei uns zu Gast. Zusammen mit dem neuen Abendmahls-Banner „TischGemeinschaft“ nutzten wir die Event-Kirche, um mit allen Kirchen der Stadt öffentlich auf einem zentralen Platz in Löhne 50 Stunden aus der Bibel vorzulesen. Es war ein Bibellesemarathon zum 50jährigen Jubiläum unserer Stadt Löhne. Über 110 Leserinnen und Leser aus Kirchen, Politik und öffentlichem Leben beteiligten an der Aktion. Sie endete mit einem großen Open-Air-Stadtgottesdienst, in dem der Bürgermeister von den beteiligten Kirchen eine besonders gestaltete Stadtbibel überreicht bekam.
Das Gemeindeleben nährte sich bei all den großen Aktionen nicht in erster Linie daraus, sondern aus Begegnungen. Es sind immer Höhepunkte, wenn Begegnungen und Gespräche „außer der Reihe“ möglich sind, also abseits der „regulären“ Sonntagsgottesdienste und Groß- Veranstaltungen. Dafür hatten wir Gelegenheiten u.a. auf einer gemeinsamen Wanderung durchs „Große Torfmoor“ bei Lübbecke, bei Ausflügen unserer Kindergruppe „Bibelentdecker“ und auch bei gemütlichen Abenden im Advent, den „offenen Türen“, wo unsere Mitglieder und Freunde je einen Abend ihre Wohnzimmer öffneten, um Gemeinschaft bei Tee, Kaffee, Gebäck und Gedankenanstößen zu haben.
In 2020 steht wieder einiges an. Doch vor und in all dem richten wir uns an dem Einen aus, der uns das alles überhaupt erst ermöglicht: Jesus Christus. Auf IHN sind wir geworfen, auf Seine Hilfe sind wir angewiesen, Ihn wollen wir verkündigen, Ihm vertrauen wir. Mit unseren Aktionen, im Gemeindeleben, in der Stadt, im Alltag.
Enrico Klee