Hoffnungs-Fest?
Was für eine Zeit – immer wieder mussten wir Gemeindeleben neu erfinden und was ich so von meinen Kollegen erfahren habe, gab es keinen Standardweg. Jede Gemeinde hat für sich je nach Größe und Situation versucht das Thema „Gemeinschaft“, was für uns Baptisten ja so ein zentraler Teil unserer DNA ist, irgendwie trotzdem zu leben. Das habe ich als einer der größten Herausforderungen der letzten 2 Jahren empfunden. Viel Gutes blieb auf der Strecke. Als Zwischenfazit würde ich sagen, einen Teil der Gemeinde hat die Zeit stärker miteinander verbunden und einen Teil der Gemeinde hat die Zeit erschüttert, manche so, dass sie ganz ihre Zugehörigkeit zur Gemeinde in Frage gestellt haben. Andere sind neu auf unserer Gemeinde aufmerksam geworden.
Und so will ich beim Guten bleiben. Eine besonders schöne Erfahrung aus dem letzten Jahr möchte ich mit Euch teilen, das „Hoffnungsfest für Kids“, ein Projekt vom Bibellesebund. Sonst haben wir uns oft bei ProChrist (dieses Jahr Hoffnungfest) eingeklinkt. Dieses Jahr sollten die Kinder im Fokus stehen, das war unser Wunsch: Es ist Anfang November 2021 eine Woche – 6 Nachmittage mit einer Mischung aus Videoübertragung mit Hoffnungsgeschichte aus der Bibel, toller Musik und eine fortlaufende Serie mit einem Fall des Polizeihundes „Hope“ und Aktionen vor Ort. Als Mitarbeiter war unsere Planung geprägt von Zweifeln und der Hoffnung, ob es wohl unter den Einschränkungen auch wirklich verantwortbar stattfinden kann. Und es konnte. Eine Woche später war die Situation so verschärft, dass wir es hätten ausfallen lassen müssen. (Salzgitter ist ja bekannt geworden für seine hohe Inzidenz). Daher: Was für ein Geschenk Gottes, wir konnten das Hoffnungsfest hoffnungsfest feiern. Kinder, die besonders unter den Kontaktbeschränkungen gelitten haben, hatten Spaß zusammen und wir als Mitarbeiter auch. Spiele, Kleingruppen, Gespräche, Musik, Bewegung, Schritte im Glauben, Lagerfeuer. Es war eine Woche, die auch über die Zeit hinaus Hoffnung in die Gemeinde transportiert hat.
Gerade eben (März 2022) haben wir die Gemeindeleitung neu gewählt, die Hälfte ist geblieben, die Hälfte neu dazugekommen – insgesamt 60 Jahre ist die neue Zusammensetzung jünger – eine Staffelübergabe. Seit einer Weile begleitet mich der Satz „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ Lasst uns in diesem Sinne miteinander als Gemeinden und als Landesverband traditionell sein das Feuer weitergeben, Hoffnung transportieren, gerade in dieser Zeit. Lassen wir uns von Jesus, dem Chef der Gemeinde führen. Beschweren wir uns nicht selbst, indem wir uns über den Mangel beschweren, sondern feiern wir unser Gesegnet sein und fragen wir uns für wen können wir wie gerade ein Segen sein.
Autor: Benjamin Speitelsbach
Fotograf: Benjamin Speitelsbach