Das zweite Mal in Folge blicken wir auf ein außergewöhnliches Jahr zurück. Die Herausforderungen aus dem Jahr 2020 haben sich fortgesetzt. Bereits am Jahresanfang haben wir auf Präsenzveranstaltungen verzichten müssen. Bis Anfang Mai fanden alle Gottesdienste online statt. Besonders habe ich mich gefreut, wie viele der Moderator:innen breit waren, die Gottesdienste von zu Hause vorzubereiten oder im Gemeindehaus vor Kamera und leeren Stühlen aufzuzeichnen. Als durchgängiges Angebot gibt es zwei mal in der Woche regelmäßig telefonische Treffen, deren Ziel Gemeinschaftspflege und ein geistlicher Impuls für den Tag ist. Leider sind Kinder und Jugendliche derzeit in der Gemeinde deutlich unterrepräsentiert. Vom Frühsommer bis zum Spätherbst des Jahres fanden unter den gegebenen Rahmenbedingungen viele Veranstaltungen statt. So auch ein Orgelkonzert mit dem Fahrradkantor Martin Schulz und ein Mitarbeitertag im Juli und das Buffet für Frauen im Oktober. Um die notwendigen Abstände zu ermöglichen fand die Bibelstunde ausschließlich im Gemeinderaum statt. Nach einer Umfrage über die Erwartungen und Wünsche der Teilnehmer:innen wurden bisher die Themen „Essen in der Bibel“ und „der Geist Gottes“ aufgenommen. Veranstaltungen und Gottesdienstbesuche waren und sind in den letzten beiden Jahren mehr oder weniger starken Einschränkungen unterworfen. Leider wird die Chance aus den gegenwärtigen Umständen zu lernen und Strategien für eine resiliente Gemeinde zu entwickeln viel zu wenig genutzt. Vielleicht liegt das auch daran, dass der Zustand „vor Corona“ idealisiert wird und die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen eher gering ist. Da kann eine erzwungene Veränderung auch als eine Starthilfe für neue Prozesse gesehen werden und nicht nur als Verhinderer der bisherigen Abläufe. Deshalb ist es immer erfreulich, wenn neue Ideen geeignet sind, das Gemeindeleben zu bereichern. So wurde u.a. angeregt mit einem attraktiven Spielplatz das Gemeindegrundstück für Kinder und deren Eltern einladend zu gestalten. Mit einem Arbeitseinsatz wurde begonnen, den alten Gemeinderaum als Ort neuer Geselligkeit zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, sind noch einige Schritte notwendig. Ein Weg der aber auch dazu beitragen kann, dass alte Beziehungen intensiviert und Neue ermöglicht werden. Bei alledem wünsche ich mir, dass die Gemeinde stärker die Menschen aus dem Umfeld in den Blick nimmt. Das wird auch uns bereichern und stärken. Der Alterungsprozess der Gemeinde ist auch im letzten Jahr weiter fortgeschritten. Das wirkt sich auch auf die personellen Ressourcen aus. Viele Geschwister sind aus Alters- und Gesundheitsgründen immer stärker eingeschränkt, andere sind beruflich eingebunden. So verteilen sich viele Aufgaben auf wenige Schultern. Es gibt aus meiner Sicht keine Anhaltspunkte, die darauf schließen lassen, dass sich diese Situation ändern könnte, sondern im Gegenteil, dass sie sich zuspitzen wird. Wir wollen überlegen, welche Aktivitäten reduziert werden können und für welche wir Unterstützer:innen gewinnen können.
Nicht nur im Hinblick auf die Altersstruktur, sollten alle Aktivitäten dahingehend geprüft werden, ob sie der Zukunftsfähigkeit der Gemeinde dienen. Das darf sich nicht auf einzelne Aktivitäten oder zusätzliche Veranstaltungen beschränken.
Neben den Gemeindeaufgaben hat uns im Jahr 2021 auch der Friedhof beschäftigt. Mit großem Einsatz brachte das Mitarbeiterteam sehr viel voran. So wurde u.a. das Gerätehaus erweitert, die Grünanlagen unterhalten, Gräber gepflegt und Bestattungen ermöglicht. Insgesamt beläuft sich die Summe der ehrenamtlich geleisteten Zeit auf dem Umfang von einer Vollzeitstelle. Herzlichen Dank an die Mitarbeitenden, die sich weit über das erwartbare Maß hinaus engagiert haben.
Autor: Matthias Mrosk
Fotograf:Matthias Mrosk