Bleibt alles anders – Situationsbericht der Johannesgemeinde Lehrte
Seit nunmehr zwei Jahren loten wir aus, was angesichts der aktuellen Coronasituation verantwortbar ist. Die Fieberkurve aus Lockdown und Öffnung, Lockerungen und Einschränkungen ließe sich auch in unserem Gemeindeleben nachzeichnen.
Als sich im Frühjahr 2020 die Ereignisse überschlagen, entstanden rasch Ideen,wie wir Kontakt halten, Gottesdienst feiern und Gemeinschaft pflegen können. Also erprobten wir, was digital geht – und es ging erstaunlich gut: vorproduzierte Videogottesdienste auf YouTube, Tagesimpulse und aktuelle Informationen über eine Messaging-App, Hauskreis, Bibelgespräch und Gemeindeleitung per Videokonferenz.
Aber gerade an Ostern erlebten wir schmerzhaft, wie sehr die unmittelbaren Begegnungen und Umarmungen fehlten. Die Abendmahlsfeier war nur als virtuelles Gemeinschaftserlebnis vor dem Monitor möglich. Ein für April geplanter Alphakurs wurde bis auf weiteres verschoben. So etwas geht eben nicht online.
Ende Mai starteten wir wieder mit Präsenz-Gottesdiensten und die Gruppen trafen sich mit Abstand und bei schönem Wetter draußen im Gemeindegarten. Den ganzen Sommer über genossen wir dankbar, dass so zu mindestens kurze persönliche Begegnungen möglich waren. Highlight: Ein nachmittäglicher Gemeindeausflug mit Kaffee-Picknick. Nach den Sommerferien startete der Kindergottesdienst wieder. Endlich!
Dann – wieder zurück auf Anfang …
Als erstes stellten wir bereits im Oktober den Kindergottesdienst wieder ein und die Gruppen verabredeten sich erneut zur Videokonferenz. Seit Dezember fanden die Gottesdienste mal auf YouTube, mal per Zoom statt.
Und Weihnachten? Mit viel Kreativität dekorierten wir liebevoll die Fenster am Gemeindehaus, bauten einen Stall im Gemeindegarten auf und gestalteten am 24. Dezember draußen einen Krippenweg mit vier Stationen. Alle waren begeistert und die Aktion lockte selbst Spaziergänger spontan an unseren Gartenzaun. „Können Sie bitte das schöne Flötenstück noch einmal spielen?“
Ein Modell, das wir dann zu Ostern 2021 wieder aufgegriffen haben. Denn wir wollen sichtbar sein für die Nachbarschaft und die Menschen in Lehrte. Kurz danach starteten alle Veranstaltungen wieder in Präsenz.
Der von Alpha veranstaltete deutschlandweite Onlinekurs im Frühjahr 2021 war für uns als kleine Gemeinde die Chance, mit einem Mitarbeiterkreis das Konzept unkompliziert kennen zu lernen und Anregungen für eine eigene Durchführung zu sammeln. So etwas kann doch auch online funktionieren ...
Als nach einem entspannten Sommer dann die Inzidenzzahlen wieder stiegen, war schnell klar:
Wir halten trotz allem an Präsenz-Gottesdiensten fest. Dabei ist uns wichtig: Wir möchten, dass alle in unsere Gemeinde kommen können und sich dort sicher fühlen. Seit September gestalten wir monatlich einen kreativen Familiengottesdienst, der sehr gut angenommen und besucht wird.
Der Abschied von unserem Pastorenehepaar Markus und Gaby Frank zum Endes des Jahres bedeutete für uns alle einen schmerzlichen Einschnitt. Nach knapp sechs Jahren wechselten die beiden in die EFG Christuskirche Bad Oeynhausen. Dort hat Markus Frank seinen Dienst mit einer vollen Pastorenstelle aufgenommen. Die finanziellen Ressourcen in Lehrte ermöglichten auf Dauer nur eine Teilzeitbeschäftigung.
Nun gilt es, das Bekannte und Bewährte fortzuführen und gleichzeitig im Hören auf Jesus Neues zu wagen. Dazu wird uns ein Zukunfts- und Perspektivtag, den wir im April 2022 veranstalten, ermutigen und Impulse geben.
Autor:Brigitte Pape
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Fotograf: Brigitte Pape
