Als Referent des Landesverbandes umfasste mein Arbeitsbereich 2022 mehrere Schwerpunkte, die finanztechnisch unter dem Titel „Dienstbereich Mission“ zusammengefasst sind.
Aus jedem dieser Schwerpunkt-Bereiche möchte ich im Folgenden berichten:
Mission und Gemeindeentwicklung
... gestalte ich gemeinsam mit dem Team des jetzt in „Thinktank Mission“ umbenannten Arbeitskreises. Wir treffen uns regelmäßig präsentisch und per Zoom. Im letzten Jahr sind Enrico Klee und Stefan Josi aus dem Team ausgeschieden und Benjamin Nutzinger und Moritz Allersmeier sind dazugekommen. Gemeinsam entwickeln und reflektieren wir die Situation in den Regionen und die missionarischen Möglichkeiten, Projekte und Einsätze. Unser Themenspeicher ist immer voll. Was beschäftigt uns?
Natürliche Gemeindeentwicklung – Revitalisierung
Mit den Tools der Natürlichen Gemeindeentwicklung bin ich in unterschiedlicher Intensität in Gemeinden unterwegs. Einige durchlaufen einen offiziellen strukturierten Prozess, in anderen wende ich einige Tools an, wieder andere greifen auf die Materialien zu, die ich als lizensierter Berater zur Verfügung stellen kann. Dafür stelle ich mich individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gemeinden ein. Als Vernetzungs- und Lernplattform biete ich mit einigen Mitarbeitern fünfmal im Jahr die „NGE-Praxis-Impulse“ an. Zusätzlich biete ich nun ab 2023 auch Prozesse nach dem Modell der Revitalisierung / Vitale Gemeinde in Kooperation mit dem Bund an. Bernd Winkelsträter aus der IBC Bielefeld ist hauptsächlich in diesen Prozessen unterwegs. Beide o. g. Konzepte zielen auf eine Fokussierung der Gemeinde und die Bearbeitung von Herausforderungen, die sowohl Qualität, als auch Quantität betreffen.
Eventkirche
Nach den zwei Corona-Maßnahmen-Jahren, in denen wir nur sehr wenige Einsätze verzeichnen konnten, werden wir im Jahr 2023 wieder häufiger unterwegs sein. U.a. sind wir erstmals in Nürnberg beim Deutschen-Evangelischen Kirchentag gebucht. Für Stadtfeste und jede andere Form von Öffentlichkeit eignet sich unsere mobile Kirche ideal.
Ende 2022 mussten wir leider wieder unseren Hallenplatz wechseln und sind nun zwar regensicher, aber nicht optimal untergebracht. Einige Spender unterstützen unsere Arbeit weiter regelmäßig und ermöglichen den kostendeckenden Betrieb. Monika und Bernd Gedigk unterstützen und ermöglichen die Einsätze. Ihre Treue und kompetente Verlässlichkeit ist unverzichtbar für jeden unserer Einsätze.
Materialien
Wir stellen für die Gemeinden des Landesverbandes diverse Materialien zur Verfügung, die zum Teil in unserem Lagercontainer (Foto) in Springe untergebracht sind.
Dazu gehören unter anderem:
- die XXL-Krippe, die schon bis 2024 ausgebucht ist.
- Seit diesem Jahr stellen wir die Täuferausstellung zum Täuferjubiläum 2025 ergänzt um ein eigenes NOSA-Roll-up zur Verfügung und wünschen uns, dass diese wertvolle Ausstellung reihum in unseren 85 Gemeinden in den nächsten Monaten bis 2025 unterwegs ist. Ein Begleitheft (Danke an Peter Muttersbach!) mit den Texten ist in Vorbereitung.
- Individuell gestaltete Tauf-T-Shirts oder Tauf-Handtücher für Euer nächstes Tauffest.
- ... und noch diverse andere Dinge, die wir gern auch noch erweitern um alles, was den Gemeinden dienen kann.
Hope Café – Ein Projekt für Sachsen-Anhalt
Gemeinsam mit Judith Bahmann-Hänke aus Wernigerode habe ich für Sachsen-Anhalt das Projekt der Hope Cafés entwickelt. Ein tolles, vom Land sehr gewünschtes Konzept („Was nur drei Cafe´s? Wir bräuchten 30!“ sagte mir ein Mitarbeiter der Verwaltung) zur Integration von Migranten. Da wir Räume und Kontakte haben und das Land Sachsen-Anhalt für die Integration von Migranten Projektgelder zur Verfügung stellt, möchten wir das für mehrere Gemeinden nutzen. Das Café Hope soll ein regelmäßiges niedrigschwelliges Angebot sein, um die vorhandenen Räume, Kontakte und Fähigkeiten der Gemeinden noch fruchtbarer zu machen. Wir wollen Migranten bei der Integration helfen und damit auch die Kontaktflächen der Gemeinden vergrößern und zugleich die vorhandenen Besucher mit Migrationshintergrund einbinden und fördern.
Das Land hat uns in der Antragstellung unterstützt und ermutigt. Leider haben wir aufgrund der begrenzten Mittel 2023 den Zuschlag nicht erhalten. Wir planen 2023 mit einem Pilotprojekt ohne öffentliche Fördermittel zu starten und für 2024 dann einen Antrag auf umfassendere Förderung zu stellen.
Gemeindeberatung und -besuche
Neben den Entwicklungsprozessen mit Gemeinden bin ich regelmäßig zu Gottesdiensten, Verabschiedungen, Einführungen, Entpflichtungen und Ähnlichem in Gemeinden unterwegs. Oft verbunden mit Beratungen zu bestimmten Themenfeldern. Manche Gespräche oder Termine finden im Rahmen eines Coachings oder einer Einzel- oder Teamsupervision statt. In der Begleitung von Gemeinden sehen wir die Notwendigkeit, über eine neue verbindliche Zusammenarbeit nachzudenken. Gemeinsam mit dem Bund haben wir dazu eine Idee aus unserem Zukunftsprozess aus Herford (2019) weiterentwickelt. Wir nennen sie jetzt „Neue -Horizonte: Regional – gemeinsam – hoffnungsvoll“. Genauere Informationen dazu werden von mir in der Ratstagung und auf der Bundeskonferenz vorgestellt.
Öffentlichkeitsarbeit und mehr
... gestalte ich im Auftrag der Landesverbandsleitung. Dazu gehören die Pflege der Webseiten des Landesverbandes, der monatliche Newsletter und die Sozial-Media-Präsenz. Darüber läuft ein Großteil unserer Kommunikation und unseres Materialaustausches. Ich bin sehr dankbar für die professionelle ehrenamtliche Unterstützung durch den AK-Internet des Bundes und speziell durch Christian Kuntze. Im Rahmen des begrenzten Zeitkontingentes versuchen wir einen möglichst großen kostenlosen Funktionsumfang auf Ehrenamtsbasis zu ermöglichen. Die Verbesserung von Technik und Design erfordert dazu immer wieder lange abendliche Sitzungen mit ehrenamtlichen Fachleuten.
Zu meinen Aufgaben gehört es zudem, gemeinsam mit der Landesverbandsleitung, die Vorbereitung der Ratstagung, sowohl inhaltlich als auch formal zu organisieren. Von Jahr zu Jahr erfolgt das immer mehr „papierlos“ über unsere Webseite.
Bund und ACK-Niedersachsen Vorstand
Immer wichtiger und effizienter wurde in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit den Dienstbereichen unseres Bundes in Elstal. Einige Projektentwicklungen haben wir gemeinsam vorangebracht. Zunehmend gibt es solche haupt- und teilzeitlichen Referenten mit meinem Dienstzuschnitt jetzt auch in anderen Landesverbänden. Da waren wir in NOSA eine Art „Modellprojekt“.
Als Vorstandsmitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen“ (ACK-N) bin ich der Vertreter der Freikirchen. Darüber ergeben sich einige Synergieeffekte in der Kooperation: So haben wir mit dem „Ökumenischen Netzwerk für Kirchenentwicklung“ unsere gemeinsamen Zukunftsfragen und „Baustellen“ auf einem ersten Barcamp in Bremen mit einem Impulsreferat „unseres“ Kollegen Jens Stangenberg organisiert. Zwischen den Bistümern, den Evangelischen Landeskirchen und der ACK sind wir explizit Mitveranstalter. Die Veranstaltung trug im besten Sinne auch eine Evangelisch-Freikirchliche Handschrift und wurde in den Feedbacks sehr wertgeschätzt.
Über die ACK-N sind wir neuerdings auch in den Abstimmungen der Kirchen mit dem Land Niedersachsen als Stimme mit unseren speziellen freikirchlichen Belangen vernetzt. Wir werden in und mit der ACK-N als Partner wahrgenommen. Als Vorstandsmitglied konnte ich so am parlamentarischen Abend der Konföderation Evangelischer Kirchen in Hannover teilnehmen. Solche informellen Begegnungen und Vernetzungen ermöglichen manches Umdenken und positives Wahrnehmen von Freikirchen insgesamt. Sie wirken als Türöffner für überkonfessionelle Zusammenarbeit in den einzelnen Städten.
Ehrenamt
Wie unsere Ehrenamtlichen, so zählen auch wir als Hauptamtliche keine Stunden in unserem Dienst. Ein Geschenk des hauptamtlichen Dienstes ist es, seine Arbeitskraft voll zur Verfügung stellen und ungeteilt im Dienst des Herrn unterwegs sein zu können. Insofern sind die Trennlinien zwischen Haupt- und Ehrenamt nicht superscharf zu ziehen. Nach meinem Verständnis fasse ich haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit zusammen und versuche so viel zu tun, wie Kraft und Terminkalender zulassen.
Es gehört zu meinen ehrenamtlich wahrgenommenen Aufgaben, die Landesverbandsleitung zu leiten. Das bedingt neben etlichen sinnvollen Synergien mit meinem Hauptamt auch besondere Abgrenzungen und das Achten auf Transparenz.
Aus dieser LV-Leitungsaufgabe heraus bin ich gebeten worden den Kreis der Landesverbandsleitungen auf Bundesebene als Sprecher zu organisieren und zu vertreten. In dieser Funktion gestalte ich den Prozess „Unser Bund 2025“ in der 10-köpfigen Projektgruppe verantwortlich mit.
Das kam für mich etwas überraschend, doch wir als Landesverband haben ein erhebliches Interesse daran, dass dieser Prozess gelingt – und, dass wir unsere LV-Perspektive und unsere Interessen aktiv einbringen. Im Gegenzug zu dieser neuen Aufgabe habe ich mein langes Engagement beim Forum für Gemeindegründung in unserem Bund und beim „National-Church-Planting Prozess Germany“ beendet.
Weiterhin bin ich noch ehrenamtlich im Aufsichtsrat des Diakoniewerkes Kirchröder Turm engagiert.
In diesem Rahmen und Umfang bin ich gerne und mit viel Freude unterwegs und möchte die Zukunft in dieser Umbruchzeit mit meinen Erfahrungen und Möglichkeiten mitgestalten. Dass diese umfangreichen Arbeitsbereiche alle geleistet werden können, verdanken wir auch einem verlässlichen Team an Ehrenamtlichen, an die ich immer wieder einzelne Aufgaben delegieren darf, teils langfristig, teils spontan. Ihr seid immer wieder das „Backoffice“ für diesen Dienstbereich!
Zukünftiges
Natürlich wird die unumgängliche Stellenkürzung um jeweils 10% bei allen drei Hauptamtlichen auch im Dienstbereich Gemeindeentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit Spuren hinterlassen. Es steht definitiv 10% weniger Zeit zur Verfügung. Das heißt weniger Tage für Gemeindebesuche und Projektbegleitungen. Das bedeutet neben der möglichen Streichung von Aufgaben auch einen zusätzlichen Einsatz von Ehrenamtlichen, von denen ich ohnehin schon sehr viel unterstützt werde. Bei steigenden Anfragen und Aufgaben ist das keine komfortable Arbeitssituation. In Absprache und Reflektion mit meinen Teams im Thinktank und in der Landesverbandsleitung werden wir Interimslösungen dazu finden
So arbeiten wir daran, dass wir auf dem Bundesrat 2025 als Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Ergebnisse beschließen, die uns fit machen auch in Zukunft regional vernetzt Gemeinde zu bauen. Ab 2026 gilt es dann, diese Beschlüsse in den Landesverbänden (oder dem, was wir gemeinsam als ihre Nachfolgestruktur beschließen ...) umzusetzen und uns für die nächsten Jahrzehnte mit Gottes Hilfe zukunftsfähig werden zu lassen.